Friedrich Dreppenstedt
...Ich bin im Februar 1945 in einem Bann-Ausbildungslager gewesen. Das war in Nienburg direkt an der Weser, und zwar wo die Bootshäuser sind. Diese Baracken wurden ausgeräumt und da wurden Feldbetten reingestellt.Wir bekamen eine vormilitärische Ausbildung mit Schießen und vor allen Dingen eine Ausbildung an der Panzerfaust...“
...Im Februar 1945 bekam ich die Aufforderung zum Torfhaus in ein Skilager zu fahren. Da ich zu dieser Zeit auch gerade mit den Vorbereitungen für die Abschlussprüfung an der Mittelschule in Nienburg befasst war, habe ich dem Überbringer der Nachricht gesagt, ich könne da nicht hinfahren, weil ich die Abschlussprüfung machen müsse. Die wäre mir wichtiger als noch Skilaufen im Torfhaus zu lernen. Ich hatte aber schon zwischenzeitlich erfahren, dass die Leute, die dort hingefahren sind, gleich weitertransportiert worden sind nach Berlin, um dort Adolf Hitler zu verteidigen. Aber damit war das noch nicht zu Ende. Ich bekam dann die Aufforderung, mich beim Bann für mein Verhalten zu rechtfertigen. Als ich dort hinkam, wurde ich von dem Dienst habenden HJ-Führer empfangen mit den Worten: „Du Feigling, warum bist Du da nicht hingefahren? Du bist ab sofort von deinen Ämtern als HJ-Führer – ich war zu der Zeit Hauptscharführer in der Gefolgschaft 8 Erichshagen, Holtorf, Drakenburg – entlastet.“ Und er wollte dabei meine grün-weiße Schnur, die ich trug, wegreißen. Er hätte dabei sicher meine Uniform zerstört. Ich sagte ihm: „Das kann ich selbst los machen. Du brauchst meine Uniform nicht kaputt zu machen.“ Daraufhin – er war als Soldat verwundet und hatte nur noch einen Arm – schlug er mich damit so heftig ins Gesicht, dass ich in die Ecke stürzte....“
geb 25.2.1929 in Wölpe
Ausbildung als Maurer
30 Jahre bei der ehemaligen Kalichemie als Industriemeister